Cecilie Auguste Marie

Auf den Spuren einer Herzogin

AUF DEN SPUREN EINER HERZOGIN

Cecilie Auguste Marie, Herzogin von Mecklenburg-Schwerin, wurde durch ihre Hochzeit 1905 in Berlin zur Kronprinzessin des Deutschen Reiches und von Preußen. Sie war die letzte, die diesen Titel trug.

CECILIENORTE

GELBENSANDE

Museum und Jagdschloss Gelbensande
1884 beschlossen Großherzog Friedrich Franz III. von Mecklenburg-Schwerin und seine Frau Anastasia, ein Jagdhaus in Gelbensande errichten zu lassen. Den Standort hatten sie persönlich ausgewählt. Bereits 1887 konnten Sie hier einziehen. Das Jagdhaus Gelbensande war fortan beliebter Ort für Familientreffen und blieb es auch nach dem frühen Tod des Großherzogs.

Herzogliches Empfangsgebäude
Nachdem 1889 endlich die Eisenbahnstrecke Rostock-Stralsund in Betrieb genommen wurde, konnte die großherzogliche Familie sehr viel bequemer ins Jagdhaus reisen. Für einen standesgemäßen Empfang in Gelbensande wurde ein Großherzogliches Empfangsgebäude errichtet. Es wird heute als Wohnhaus genutzt.

Forstinspektion
Bevor das 1885 in Auftrag gegebene Jagdhaus fertig gestellt war, hielten sich der Großherzog und die Großherzogin oft bei Forstmeister Garthe auf dem Forsthof auf. Nachdem der Forstbeamte Garthe um seine Pensionierung ersucht hatte, wurde Adolf von Oertzen zum Forstmeister ernannt. Im ehemaligen Forsthof befindet sich heute das psychiatrische Pflegeheim Charlottenhof

Kapelle
Auf Geheiß Friedrich Franz IV. wurde in Gelbensande eine Kapelle errichtet, die 1925 geweiht wurde. Nach der Fertigstellung gehörte die umständliche allsonntägliche Fahrt zur Patronatskirche nach Volkenshagen der Vergangenheit an.

RIBNITZ-DAMGARTEN

Klarissenkloster Ribnitz
Das 1323 von Heinrich II. gestiftete Klarissenkloster war ein beliebtes Ausflugsziel der Großherzogin Anastasia. Oft wurde sie von ihrer jüngsten Tochter Cecilie begleitet. Die Besuche der großherzoglichen Familie sind in den Klosterchroniken mit Anmerkungen und Begebenheiten verzeichnet.
Das Kloster in Ribnitz war das einzige dieses Ordens in Mecklenburg. An seiner Spitze stand gewöhnlich eine Tochter aus dem Mecklenburger Fürstenhaus. Nach der Säkularisierung wurde das Kloster 1599 den Landständen Mecklenburgs als evangelisches adliges Damenstift übergeben. Der bewegten Geschichte des Klosters können Sie heute in der Ausstellung Dame von Welt, aber auch Nonne – vom Klarissenkloster zum adligen Damenstift in der Klosterkirche nachspüren. Das Kloster beherbergt heute auch das Deutsche Bernsteinmuseum.

VOLKENSHAGEN

Dorfkirche
Diese Kirche stammt aus dem 13. Jahrhundert.
Als großherzogliche Patronatskirche wohnte die Fürstenfamilie hier allsonntäglich den Gottesdiensten in einer eigenen Loge bei, wenn sie im Jagdhaus Gelbensande weilte. In der ehemaligen Herzogsloge in der Südkapelle steht heute die restaurierte Lütkemüller-Orgel. 1892 ließ der Großherzog umfangreiche Sanierungs- und Umbauarbeiten durch Baurat Möckel an der Kirche, vor allem am Kirchturm, vornehmen. Außerdem stiftete er zwei Chorfenster, die seinen und die Namen der Kinder tragen.

GRAAL- MÜRITZ

Teehaus
Großherzog Friedrich Franz III. hatte auf einer Ausstellung in Rostock ein geräumiges Holzhaus erworben und es seiner Frau geschenkt. Sie ließ es in den Dünen zwischen Graal und Müritz aufstellen. Fortan war das Teehäuschen häufiges Ziel der nachmittäglichen Ausflüge. Hier soll Kronprinz Wilhelm übrigens um die Hand Cecilies angehalten haben. Das Teehaus ist heute nicht mehr zu finden.

Lukaskirche
Die 1908 auf Initiative des Großherzogs Friedrich Franz IV. durch den Hofbaurat Gotthilf L. Möckel errichtete Kirche wird von der Evangelisch-Lutherischen Lukaskirchgemeinde des Seeheilbades genutzt. Sie gehört zur Propstei Rostock im Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland.
Erst 2008 erhielt die Kirche im Rahmen des 100 jährigen Jubiläums den Namen Lukaskirche.

Heimatmuseum
Das Graal-Müritzer Heimatmuseum ist der zentraler Ort für das Bewahren und Erforschen des kulturellen Erbes des Ostseeheilbades. Die Ausstellung präsentiert die Ortsgeschichte seit 1328. Veranschaulicht werden Erwerbsgrundlagen der Einwohner, die Entwicklung des Kurbetriebes, das Verkehrswesen, Kriege, oder auch Sturmfluten der Ostsee. Einen interessanten Einblick in das Arbeitsleben der Graal-Müritzer geben die vielfältigen Geräte und Produktionsmittel.

Als Tochter des Großherzogpaars Friedrich Franz III. und Anastasia von Mecklenburg-Schwerin verbrachte sie einen Großteil ihrer Kindheit in Gelbensande und Umgebung. In ihren 1930 veröffentlichten Erinnerungen berichtet sie von Geburtstagsfesten im Jagdschloss, Ausflügen nach Graal und Müritz sowie Pirschfahrten durch den Gelbensander Forst.

Im Rahmen des durch LEADER geförderten Projekts Auf den Spuren einer Herzogin wollen wir unsere Museumsbesucher auf eine Spurensuche schicken. Alle Informationen zu den „Cecilienorten“ in und um Gelbensande sind in einem neu gestalteten Sonderausstellungsraum zu finden.

Dem Museum Jagdschloss Gelbensande wurden für die Umsetzung des Projekts Auf den Spuren einer Herzogin Fördermittel aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums: Hier investiert Europa in die ländlichen Gebiete (ELER) zur Verfügung gestellt.