Schloss
Das Jagdschloss in Gelbensande
Mit seinen malerischen Türmchen und Erkern ist das Jagdschloss ein reizvolles Ausflugsziel in der Nordöstlichen Heide Mecklenburgs. Hofbaurat Gotthilf Ludwig Möckel erbaute es 1885 bis 1887 als Sommerresidenz der Mecklenburger Großherzöge im Auftrag des regierenden Großherzogs von Mecklenburg-Schwerin Friedrich Franz III. und seiner Frau Anastasia Michailowna, einer Enkelin des russischen Zaren Nikolaus I.
Die Geschichte des Jagdschlosses
Als Elternhaus der letzten deutschen Kronprinzessin Cecilie und der dänischen Königin Alexandrine ist es von großer historischer Bedeutung. Nach dem Ersten Weltkrieg und der Novemberrevolution 1918 ging die herzogliche Familie ins Exil nach Dänemark. Im Rahmen der Fürstenabfindung erhielt der Großherzog Friedrich Franz IV. das Gelbensander Schloss zurück. Bis 1944 wurde das Haus von der großherzoglichen Familie genutzt. Im Mai 1945 wurde es Lazarett, später TBC- Heilstätte, sogar Bauarbeiterunterkunft und in den 80er Jahren Gemeindeverwaltung mit Bibliothek und Veteranenclub.
Sockel und Erdgeschoss sind aus gelbem Backstein, Obergeschoss und Giebel des ausgebauten Daches überwiegend aus Fachwerk und mit Symbolen der russischen Zarenfamilie verziert. Vor allem durch die zahlreichen geschnitzten und gedrechselten Holzteile erreichte Möckel das harmonische Einfügen des Hauses in die Natur.
Seit 1996 ist das denkmalgeschützte Jagdschloss wieder für die Öffentlichkeit zugänglich. Mit Führungen, Ausstellungen und Konzerte, Schloss- und Jagdfesten betreibt der Verein die Repräsentationsetage des Hauses als Museum, Kulturstätte und romantischen Ort für Trauungen. Ein Rundgang führt die Besucher auf eine Zeitreise durch die zwölf Wohnräume mit prächtigen Kaminen und interessanten technischen Details.
Das Jagdschloss gehört zu den 15 wertvollsten Herrensitzen in Mecklenburg-Vorpommern.